Archiv für das Monat: Oktober, 2010
Kaiserliches Manöver
/0 Kommentare/in politisches, verkehrtes /von Sven Hoch„Not amused“ wäre wohl Friedrich der Große gewesen, hätte er sich auf dem politischen Parkett mit gewagten Manövern zwischen Parlament, Bürokraten und Lobbyisten bewegen müssen. Dank Absolutismus konnte der Pruzzen-Häuptling stur seinen politischen Kurs halten – ohne Rücksicht auf Verluste. Das geht heutzutage nicht mehr so ohne weiteres. Wie es jetzt funktioniert im Zentrum der Hauptstadt demonstriert der nach dem Monarchen benannte Spree-Dampfer: beweglich und elegant schlängelt er sich zwischen den steilen Klippen der politischen Macht hindurch.
Unerwartete Mutterliebe
/0 Kommentare/in parks & plätze /von Sven HochIch traute meinen Augen nicht: Die Beiden hatten sich gut hinter ein paar Büschen versteckt. Ich war vollkommen überrascht, als auf einmal Mama-Giraffe und Baby-Giraffe nur wenige Meter entfernt von mir im Dickicht auftauchten. Ein inniger Moment der Zärtlichkeit, den ich da beobachten konnte. Es stellte sich heraus, dass es sich bei dem Giraffenpaar nicht um Flüchtlinge aus dem Tierpark handelte, sondern um eine witzige Kreation des Bildhauers Hans Hennig. Seit 1977 steht diese annähernd lebensgroße Skulptur auf der Schlossinsel in Köpenick.
Spieglein, Spieglein an der Wand
/0 Kommentare/in gebautes, straßen & höfe /von Sven HochSag uns: welches ist das Schönste im ganzen Land? Wobei sich das mit dem ‚Land‘ geographisch auf die Adalbertstraße in Kreuzberg reduzieren lässt. Vor einer Backsteinwand wetteifern dort zwei nicht mehr ganz taufrische Hausfassaden in den abgestellten Scheiben einer Glaserei um den Schönheitstitel. Ich glaube allerdings, dass keine der beiden Bauten die Gunst irgendeines ‚Prinzen‘ wird erringen können. Trotzdem sind die beiden Gebäude so ein Hingucker!
Phänotypisch stabil
/0 Kommentare/in berliner & nicht-berliner, von gestern /von Sven HochStolz und reinrassig scheinen sich hier nicht nur die Afghanen und Windhunde präsentieren zu wollen sondern auch deren Frauchen am anderen Ende der Leine. Wenn man deren recht uniformen Gesichtsausdruck als Kriterium gelten lässt, lässt sich eine gewisse phänotypische Stabilität von Mensch und Tier nicht verleugnen. Das Bild aus meinem Archiv zeigt Mitglieder des Spandauer Rassehundevereines beim Festumzug zur 725-Jahrfeier Spandaus in 1957.
Linktipp: Spandau Eins-Neun-Fünf-Sieben – Historische Fotografien aufgenommen zwischen März und Mai 1957.
Herbstwärme für Geizhälse
/0 Kommentare/in jahreszeiten, parks & plätze /von Sven HochDie Herbstsonne genießen ganz frei nach Marie de Sévigné: einfach, weil strahlendes Wetter ist, dann auch, weil sich schon die kommenden Herbststürme vorausahnen lassen. Wie ein Geizhals jede Minute das auskosten, was Gottes Natur uns schenkt. Fotografiert gestern am Landwehrkanal in Berlins Tiergarten.
The Beez and their youngest Groupie!?
/0 Kommentare/in berliner & nicht-berliner, straßenkunst /von Sven HochEine waschechte Berlinerin, eine Mädel vom Dorf, ein Aussie und ein Kalifornier vom Golden Gate – das ist ‚The Beez‘. Deta, Julischka, Rob und Peter machen aus anrührenden, albernen, alles und nichts sagenden Pop- und Rocksongs aus aller Welt ihre im wahrsten Sinne des Wortes ganz eigene Musik. ‚What they have done to my song‘ heißt logischerweise ihr Programm. Doch das kommt an! Nicht nur dieser Knirps hier ‚hottete‘ heute bei der Live-Promotion der Band im Schatten des Winterfeldmarktes so richtig ab. Ein einmaliges Konzertereignis soll auch der nächste Auftritt der Vier und ihrer Überraschungsgäste am 11. November im Gripstheater am Hansaplatz werden. Ich bin gespannt.
Kiez-Flamenco
/0 Kommentare/in straßenkunst /von Sven HochKodak Eye
/0 Kommentare/in gebautes /von Sven HochKreisrund sticht das gläserne Auge zwischen den Backsteinen hervor. Wie in einer Linse spiegeln sich in ihm die massiven Ziegelmauern der umstehenden Fabrikgebäude. Direkt an der Spree gelegen, ist die Köpenicker Glanzfilmfabrik in einem tiefen Dornröschenschlaf versunken. Das einst vom amerikanischen Kodak-Konzern übernommene Unternehmen ist eine der Wiegen der Filmindustrie hierzulande.
Tempelhofer Duett
/0 Kommentare/in denkmal, straßen & höfe /von Sven HochMutig und gewandt wie ein Adler! Ein maskulineres Image als ein Pilot konnte man in den 1930er Jahren nicht versprühen. Von der über 4,5 Meter hohen Adlerstatue, die einst das Dach des Flughafens Tempelhof zierte, ist nur noch der Kopf erhalten. Er steht heute an der Zufahrt zur ehemaligen Haupthalle. Hinter ihm trotzt in luftiger Höhe der Berliner Bär jedem Sturm. Das Wappentier steht für Entschlossenheit und Kraft . Adler und Bär – ein starkes Duo am Rande des alten Flugfeldes.
Linktipp zum ehemaligen Flughafen Tempelhof: Facetten eines Kleiderbügels
Fritzens Alu-Stäbchen
/0 Kommentare/in gebautes /von Sven HochEr war nicht nur ein begnadeter Kunstschmied und Bildhauer, der Berliner Künstler und Handwerker Fritz Kühn (1910 – 1967) galt auch als innovativer Trendsetter für Kunst am Bau. Als eine der ersten ätzte Kühn Skulpturen in Aluminiumplatten für die Fassadengestaltung von Gebäuden. Die metallisch glänzenden Stäbchen hier fertigte er kurz vor seinem Tod für das neue Apartmenthaus für Gäste der Regierung der DDR im Schlosspark Pankow. Wenn sie in der Sonne metallisch schimmern, verleihen sie dem funktionalen Bau ein futuristisch funkelndes Antlitz.
Linktipp: Ostmoderne im Schlosspark: Mehr zur Geschichte und Architektur des ehemaligen Appartementhaus für Gäste der DDR-Regierung im Schlosspark Schönhausen
Creuzberg
/0 Kommentare/in straßenkunst /von Sven HochHöllentor
/0 Kommentare/in migration, wirtschaftliches /von Sven HochUntypische Kreuzberger Eckkneipe an der Kreuzung Adalbertstraße/Naunynstraße. Der Kotti-Kiez gehört zu den Berliner Vierteln mit dem höchsten Ausländeranteil. Vor allem türkischstämmige Menschen leben hier. Denen ist laut Koran der Alkoholkonsum streng verboten. Diese Muslima hält sich daran und lässt das ‚Teufelzeug‘ links liegen – anders als viele ihrer jungen männlichen Glaubensgenossen.