Desillusionierte Passion

Desillusionierte Passion

Die Leidenschaft sollen sie so richtig anfachen, die Athmosphäre zum Knistern bringen, das Liebesspiel bis zur Ekstase befeuern: heiße Dessous für Sie und Ihn. Doch das junge Paar läßt das Angebot dieses Geschäfts in der Köpenicker Grünstraße völlig kalt. Vielleicht liegt es an dem phantasietötenden Werbespruch, dessen abtörnender Charme direkt den spießigen 1950ern enstprungen zu sein scheint. Vielleicht aber auch daran, weil nichts in den mit Papier verhängten Schaufenstern überhaupt das Begehren wecken könnte. Da bringt jeder altbackene Liebestöter in Opas oder Omas Wäscheschrank die Hormone mehr in Wallung! Schade!

CSD-2011: Nachlese

Noch ein Nachschlag zum Christopher Street Day: ich habe noch zwei Fotos gefunden, die unbedingt gezeigt werden wollen. Beide sind typisch für die riesige Party am letzten Samstag. Da ist zum eine jene Szene am Kudamm …
CSD 2011: Fröhlich-skurilles Generationen-Fest

die eindrucksvoll belegt, dass der CSD mittlerweile ein fröhlich-skuriles Fest ist, der ganz unterschiedliche Menschen aus allen Generationen einander näher bringt und einfach Freude macht. Und dann wäre mir doch beinahe ein unverzeihlicher Faupax unterlaufen. Aber hier ist es, das …

CSD 2011: Das obligatorische Wowi-Foto
obligatorische Wowi-Foto vom CSD 2011, sogar mit bebrilltem Gorilla (Bodyguard) im Hintergrund. Das wiederum erinnert mich an einen wahrhaft bewegten Mann und dieses geniale Lied vom Gorilla mit seiner Villa im Zoo. Aber das ist ein anderer Film.

Doppelfünf auf blankem Asphalt

Doppelfünf auf blankem Asphalt

Staatsoper für alle am vergangenen Sonntag im baumlosen Bereich von "Unter den Linden". Nicht im roten Plüschsessel, sondern im Klappstuhl oder direkt auf dem nackten Straßenbelag hatten es sich tausende Zuhörer bequem gemacht, um gebannt den virtuosen Künsten der Staatskapelle unter Leitung von Daniel Barenboim zu lauschen. Zweimal Beethoven (5. Klavierkonzert und 5. Sinfonie) stand auf dem Programm. Mozart (Overtüre aus Figaros Hochzeit) gab es als umjubelte Zugabe. Dirigent, Orchester und Publikum waren schwer begeistert.

Crane Watching @ BER

Crane Watching @ BER

Zum "Blick ins Terminal" waren Brandenburger und Berliner am Sonntag eingeladen. Viele tausend Besucher folgten dem Ruf zum BBI der jetzt BER heißt. Und fanden den Blick aus dem Terminal meist viel interessanter. Südlich des zukünftigen Terminals gab es da zum Beispiel Kranballett gratis für die ganze Familie.

CSD 2011: Zeigt her Eure Füße

Schuhe verraten viel über Ihren Träger. Auch beim Christopher Street Day. Schuhwerk aus Holz, Leder oder Plaste – schon toll was da an den Füßen zu entdecken war. Eine kleine Auswahl der schönsten High Heels, Sandalen, Stiefel & Co. beim CSD 2011 in Berlin.

CSD 2011

Ein Feuerwerk an Farben ergoss sich über den Kudamm – wie immer beim Christopher Street Day. Ich möchte nicht wissen, wieviel Stunden oder Tage der ein oder andere für sein Outfit vor dem Spiegel verbracht hat. Eine Wundertüte voll bunter Bilder, eingepackt heute während der nun schon fast traditionellen Schwulen- und Lesben-Parade – pardon – Demo!

Noch mehr Bilder zum CSD 2011 gibt es hier: „Zeigt her Eure Füße“ – Das schönste Schuhwerk vom diesjährigen Christopher-Street Day und hier: CSD 2011: Nachlese.

Zugestellt

Post Persönlich

Der Postbote hält an, klopft an die Tür. Die Tür geht auf. Der Postbote nickt kurz. Ein Arm wird aus der Türöffnung gestreckt. Der Postbote deponiert in der geöffneten Hand die Post, wieder nickt er kurz. Die Tür geht zu. Der Postbote fährt weiter. Besser und persönlicher geht Post nicht. Gesehen unter der Brücke am S-Bahnhof Babelsberg.

BER-Feeling

BER-Feeling

Wer dieser Tage seinen fahrbahren Untersatz für eine Weile im sechseckigen Inneren des Flughafen Tegels deponieren will, kann bereits direkt vor dem neuen Terminal des neuen Hauptstadtflughafens Berlin-Brandenburg-International parken. Halt, das stimmt nicht ganz, das Provinzielle (Brandenburg nämlich) wurde ja gerade von Politikschranzen und Flughafengesellschaft-Wichtigtuern aus dem Namen entfernt. Der Drei-Letter-Code für den Airport lautet jetzt nur noch "hauptstadtgerecht" BER. Ein bißchen vom weltstädtischem Glanz und globalem Möchtegern des neuen Flughafens dürfen Brandenburger und Berliner dafür schon jetzt spüren – wenn sie in Tegel ihre Autos vor diesem riesigen Plakat abstellen.

Pop und Gay

Pop und Gay

Huckepack für Sixpacks: Zünftige Reiterspiele gab es wohl am vergangenen Samstag am Männerstrand im Schatten des Hauptbahnhofs zu bewundern. Außerdem zelebrierte offenbar im Schatten des Lesbisch-Schwulen-Stadtfestes auch das Millionengrab "Goya" am Nollendorfplatz ein spritziges One-Night-Stand als poppige Flirt- und Kontaktbörse. Diese Perzeption penetriert zumindest für einige Sekunden beim Anblick dieser schrillen Plakate am Ernst-Reuter-Platz meine Gehirnwindungen.

Finsteres Gebräu

Finsteres Gebräu

Nerviges Aprilwetter im Juni. Nach einem kurzen Sonnen-Intermezzo hat sich westlich des Flughafens Tegel ein dunkelgraue Regenfront zusammengebraut. Während im Airport-Hexagon noch kein Tropfen fällt, schüttet es im Hintergrund bereits wie aus Kübeln. Wann wird es bloß wieder mal richtig Sommer?

Tisch-Fußballerinnen

Ein einfacher Bierzelttisch bietet diesen beiden Kickerinnen Schutz vor einem heftigen Platzregen, der am Samstag Mittag über Charlottenburg niederprasselte. Die Szene habe ich in Neuen Kranlereck während eines Street-Soccer-Turniers für Frauenteams auf den Chip bannen können.

Glück gehabt! Gerade noch rechtzeitig vor dem ganz großen Platzregen haben die beiden Kickerinnen einen halbwegs trockenen Unterschlupf gefunden. Die Szene habe ich gestern während des Street-Soccer-Turniers für Frauenteams im Neuen Kranzlereck auf den Chip bannen können.

Flasche leer

Flasche leer

Ausgesaugt bis auf den letzten Tropfen und dann abgestellt, einfach so. Unbeachtet von der Gesellschaft harrt sie aus. Doch diese Nacht wird die leere Becks-Buddel wohl unter dem Abfalleimer schlafen müssen – es sei denn, ein umherziehender Leergutsammler findet die einsame Bierflasche noch rechtzeitig bei seinem abendlichen Streifzug durchs Pfand-Revier.

Blue Ray

Blue Ray
Eindringlich suchen die stahlblauen Augen die Umgebung ab. Sie strahlen vor optischer Potenz. Ihrem scharfen Blick engteht nichts, was in Kreuzberg irgendwie fotogen genug erscheint, um auf den Chip hinter der Linse gebannt zu werden. Denn am Ende des Tages sollen spektakuläre Bilder auf der Speicherkarte sein.

Dafür muss man schon bereit sein, einiges zu tun. Einem Wildlife-Fotograf gelingen in freier Natur grandiose Aufnahmen von der Tierwelt auch nur dann, wenn er sich perfekt tarnt. Den Eingeborenen nur nicht auffallen ist die Devise. Das hat sich wohl auch dieser Kamermann für seine Kreuzberger Fotosafari vorgenommen. Ein bißchen hat er es dann mit der Camouflage aber doch übertrieben. Denn sein Outfit ist für das heutige SO36 schon ein – sagen wir mal unkonventioneller – Hingucker, oder?

Fest aller Sinne

Fest aller Sinne

Es sind jedes Jahr vier intensive Tage, ein Wochenende voller Farben und Facetten. Eindrücke über Eindrücke prasseln da auf alle fünf Sinne ein. Für mich gehört der Karneval der Kulturen seit langem zu den schönsten und authentischsten Ereignissen des Berliner Eventkalenders. Höhepunkt ist natürlich immer der große Umzug am Sonntag.

Diesmal konnte ich die Candombe-Gruppe des Centro de Ritmos Afro-Sudamericanos (CRAS)auf der Karnevals-Strecke begleiten. Candombe ist ein uruguayische Percussion- und Tanzperformance. Auf dem Foto präsentiert sich die Truppe aus Berlinern und Gästen aus Deutschland und vieler Herren Länder kurz vor dem Beginn der Parade. Die bunte Bilder-Bilanz dieses Tages viel natürlich viel umfangreicher aus, deshalb habe ich ihr eine eigene Unterwebsite gewidmet, zu der man von hier aus mit nur einem Klick gelangt. Der Impuls an den Zeigefinger lohnt sich auf jeden Fall, wenn nicht für den ausführenden Finger so doch für das sehende Auge (das finde zumindest ich).

Präludium (Allegro Vivace)

Karneval der Kulturen 2011 – diesmal aus einer anderen Perspektive. Als Helfer durfte ich diesmal die Gruppe des Centro de Ritmos Afro-Sudamericanos (CRAS) auf der Parade begleiten. Zeit zum Fotografieren blieb da nur vor dem Start des Umzugs. Die Aktiven und Künstler bei den letzten Vorbereitungen zu sehen und überall das steigende Lampenfieber zu spüren, das war schon etwas besonderes. Viele Gruppen waren in Mal- und Verschönerungsarbeiten vertieft, sprich sie legten letzte Hand an Make-Up, Frisur und Outfit. Bei anderen waren technische Fähigkeiten gefragt, um irgendwie Aufbau und Fahrtüchtigkeit ihrer Vehikel rechtzeitig zu bewerkstelligen. Eine besondere Spezies sind die Percussion-Combos. Die trommelten sich schon lange vor dem Start die Seele aus dem Leib. Kaum zu glauben, dass die dann noch genug Kondition hatten, um bis ans Ende der langen Paradestrecke durchzuhalten. Hatten sie aber! Und dann natürlich die Brasilianer: ich glaube, wenn die das Wort Karneval hören, verfallen sie alle ins kollektiven Samba-Delirium. Kreativ waren auch die hundertausende entlang der Strecke: Nicht nur was die Maskerade anging, sondern auch bei der Art und Weise, wie man sich eine gute Sicht auf den bunten Lindwurm verschafft. Fazit: Alle Zutaten waren bereit, um wieder einmal einen äußerst farbigen, innovativen und vor allem auch lauten Umzug auf den Kreuzberger und Schöneberger Asphalt zu legen!