Bye Bye Berlin
Noch einmal ein paar letzte, tiefe Züge der frischen, klaren Berliner Morgenluft genießen – Hauptbahnhof und Abschied sind schon ganz nah.
Noch einmal ein paar letzte, tiefe Züge der frischen, klaren Berliner Morgenluft genießen – Hauptbahnhof und Abschied sind schon ganz nah.
Diskrete Einladung in der Pankstraße.
Geschäft mit allem und nichts in der Pankstraße.
Eine schillernde Szenerie wie aus einem „Roger Rabbit“- oder „Dick Tracy“-Streifen hier an der Ecke Müllerstraße/Antonstraße im Wedding.
Abendliches Straßenbild mit Gaslaterne aus dem Wedding
Der grüne Pfeil weist die Richtung. Die Tür ist offen. Am Tresen ist ein Plätzchen frei. Trotzdem führt mein Weg nicht zum Bier im Lohrentz-Eck in der Greifswalder Straße. Um kurz nach neun Uhr morgens ist der Tag einfach noch zu jung.
Angesichts des grau-braunen „Memi-Monsters“ erdulden Wartende an der Tram-Haltestelle Karl-Liebknecht-Str./ Ecke Memhardstraße schlimmste visuelle Pein. Das heruntergekommene Plattenungetüm würde man eher in Pjöngjang als in prominenter Lage von Berlin-Mitte verorten.
„Entworfen“ – wenn man das überhaupt so sagen darf – hat den Gebäude-Komplex Anfang der 1980er Jahre ein von Klaus Bläsing geleitetes Architekten-Kollektiv. Federführend dürfte das Wohl der Werktätigen und das Glück des Volkes da eher nicht gewesen sein. Der Bau ist vielmehr ein Sinnbild für die Perfektion der Hässlichkeit, die infolge der dem DDR-Sozialismus inhärenten Menschenverachtung und limitierten wirtschaftlichen wie kreativen Möglichkeiten die städtebauliche Entwicklung im verblichenen Arbeiter- und Bauernstaat beherrschte.
Sterile Bauten in der Kleine Alexanderstraße, Berlin-Mitte.
Frust in der Karl-Liebknecht-Straße in Mitte. War es der Yelbi, der einem trotz verzweifeltem Schlussspurt die Tür vor der Nase zugeschlagen hat? Oder bewegen sich die auf dem DIFA (digitaler Fahrgastinformationsanzeiger, BVG-Sprech) für die Wartezeit bis zur nächsten Verbindung angegebenen BVG-Minuten wieder am obersten Ende der für diese eher ohnehin unverbindliche Einheit gemeinhin angenommenen weiten Zeitspanne? Oder stinkt einfach nur die Trostlosigkeit der verwaisten, hässlichen Platte selbst zum Himmel?
Auf ein Bierchen im Alt-Berlin – da komme ich leider viele, viele Jahre zu spät in die Krumme Straße. Wirklich ein Trauererspiel, dieser Verfall. Vielleicht erbarmt sich ja jemand dieses Gebäudes und – nach entsprechender Sanierung – bekomme ich eine zweite Chance auf ein Blondes im neuen Alt-Berlin.