Der Nicht-Platz

Im Sommer blubbern seine zentralen Wasserspiele nur dann, wenn sich ein barmherziger Sponsor gefunden hat. Aber eigentlich ist es auch egal, ob die Fontänen in der Mitte des Ernst-Reuter-Platzes sprühen oder nicht. Denn für Fußgänger und Radfahrer sind sie hinter dem vielspurigen Straßenrondell unerreichbar. Auch die tausende von Autofahrern, die sich mit ihren blechernen Lieblingen täglich entgegen des Uhrzeigersinnes in den spiralförmig angelegten Kreisverkehr stürzen, nehmen die Springbrunnen höchstens für einige Millisekunden aus den Augenwinkeln wahr. Dieses Musterbeispiel eines menschenfeindlichen ‚Nicht-Plaztes“ geht auf das Konto zweier in ihrer abstrusen Visionen verliebter Architekten: Werner Düttmann und Bernhard Hermkes.

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