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Abhängen verboten!

Selbst am Tag der Arbeit scheint hier das Faulenzen strikt untersagt zu sein. Dabei handelt es sich bei dieser baumelnden Schlafstatt gar nicht um die berüchtigte soziale Hängematte. Heute gesehen in der Oranienstraße im Kotti-Kiez.

Verblichener Glamour

Für wen er wohl ausgelegt wurde? Wahrscheinlich erinnert sich dieser einst purpurne Teppich selbst nicht mehr daran. Heute wird der vergammelte Läufer vor dem leerstehenden Speicherbau kaum noch eines Blickes gewürdigt. Im Gegenteil: eilige Passanten auf dem Weg zur nahegelegenen U-Bahnstation Gleisdreieck treten ihn auch noch mit den Füßen.

Baum-Feste

Wie eine mächtige Burg mit ihren dicken Mauern und hohen Türmen wirkt der gewaltige Stamm dieser Kastanie. Dieser Eindruck wird durch den exponierten Standort des kolossalen Baumes noch verstärkt: er wächst oben auf der Kuppe einer kleinen Anhöhe mitten in der Königsbastion der Zitadelle Spandau, Berlins größter Festungsanlage.

Hort des journalistischen Abschaums?

„Das ist der Richter, der den Prügler frei ließ!“ prangt in riesigen Lettern auf der gestrigen Ausgabe der BZ. Dazu ein wahrscheinlich hinterhältig mit versteckter Kamera aufgenommenes Foto des Mannes, der mit dem Fall der brutalen U-Bahn-Schläger betraut war. Natürlich finde ich es auch nicht gut, dass dieser junge Fastmörder (zunächst) wieder auf freiem Fuß […]

Wenn friedlich tödlich heißt…

Explosionen, Zerstörung, Verseuchung, Sperrzone, Evakuierung, Liquidatoren, Zwangsumsiedlung, Notunterkunft, Vertriebene, Flucht, Angst, Verzweiflung, Sterben, Tod! Nein, das ist keine Kriegsberichterstattung, sondern nur das Standardvokabular, mit denen gemeinhin die Folgen realer Störfälle bei der sogenannten friedlichen Nutzung der Kernernergie beschrieben werden – siehe Tschernobyl und Fukushima. Aber kann man eine Technologie, die im Falle des offensichtlich gar […]

Meine Fresse

Schnell mit dem Rad in den Tiergarten, dann eine entspannte Lesestunde am Landwehrkanal mit People-and-Ship-Watching. Dazu eine Lektüre, die auch noch heimatliche Gefühle weckt: „Meine Fresse“ von Herbert Knebel. Kurzweiliger lässt sich ein Nachmittag bei diesem herrlichen Wetter kaum verbringen.

Symbolik in Zartrosa

Zierliche Kirschblüten werden von den Strahlen der Morgensonne geweckt. Aufgenommen heute früh am Hohenzollernplatz in Wilmersdorf. In Fernost gilt die Kirschblüte nicht nur als Zeichen des Frühlings, sondern auch als Symbol für die verschiedenen Phasen des Lebens und seine Vergänglichkeit. Die kurze Blüte entspricht der Jugendzeit voller Kraft und Schönheit. Aber der Fakt, dass alte […]

Kazett

Unser Besuch gestern im ehemaligen KZ Sachsenhausen ließ mich eins ganz deutlich spüren: Manche Wunden der Geschichte sind zu tief als dass sie wohl jemals ganz zu heilen sind. Vielleicht ist gerade das aber auch ganz gut so: sichtbare Risse und vernarbte Brüche halten die Erinnerung an Ereignisse, Opfer und Täter lebendig. Sie sind eine […]

Femme fatale

Höchst verhängnisvoll wäre eine solche Begegnung mit der Dreizack schwingenden Frau sicherlich für geschuppte Schwimmfreunde geworden – zumal bereits mehrere Fischkadaver die Treffsicherheit der Amazone nachdrücklich bezeugen. Als Zweibeiner kann man sich aber wirklich gefahrlos an der makellosen Schönheit der Fischerin ergötzen. Die von Emil Wolff (1802-1879) geschaffene Skulptur ist in der zum Schinkelmuseum umfunktionierten […]

Siechentor

Vor allem Kranke und Bedürftige schritten durch dieses Portal in der Nähe des Schlossparks Charlottenburg. Anfang des letzten Jahrhunderts im Auftrag der damals noch selbstständigen Stadt Charlottenburg errichtet, diente das ‚Städtische Bürgerhaus‘ mittellosen alten, erwerbsunfähigen und/oder chronisch kranken Menschen als Heim und Hospital. ‚Siechenhaus nannte die Berliner Schnauze recht respektlos diese Wohlfahrtseinrichtung der öffentlichen Hand. […]

Lustvoller Marathon zu Barden und Mimen

Fünf Dutzend Berliner Bühnen, hunderte von Darbietungen. Die Qual der Wahl. Das Austüfteln der besten Route hin und her durch die Stadt. Die Kunst zu warten – nicht auf Godot, sondern den Einlass in volle Säle. Sieben Stunden Operette (Staatsoper im Schillertheater), U-Bahn mit Saxophon-Solo, mobiles Drama (Brotfabrik), Tram, magisches Ballett (Komische Oper), Schusters Rappen, […]

Tour d´Afrique

Per Velo durch Afrika: wohl kaum eine andere Fortbewegungsart ermöglicht es dem Reisenden, den geheimnisvollen schwarzen Kontinent so eindringlich, so hautnah zu erleben. Die exotische Tier- und Pflanzenwelt oder die intensiven Farben der Savanne: einen Hauch von Afrika können abenteuerlustige Biker auch in Berlin spüren. Zumindest für ein paar kurze Augenblicke, wenn man durch die […]

Platte reloaded

Formenreich, farbenfroh, frisch saniert – nicht ganz freiwillig haben sich Wohnungsbaugesellschaften im Berliner Osten einige Mühe gegeben, die schlecht beleumundete Platte für Mieter einigermaßen attraktiv erscheinen zu lassen. Mancherorts kann sich das Ergebnis durchaus sehen lassen – wie hier zwischen der Allee der Kosmonauten und dem Murtzaner Ring.

PET – Shop – Boys

Das Geschäft mit recyclebaren Rohstoffen boomt. Auch ein riesiger Sack mit leeren PET-Flaschen ist da bares Geld wert. Da die Pfandkurse für die Plastikbuddeln allerdings kaum kurzfristigen Preisschwankungen unterliegen, glaube ich nicht, dass die Jungs gerade mit ihrem Broker telefonieren. Eher debattieren sie darüber, wie sie die Erlöse für ihre Pullen reinvestieren. Denn Cash winkt: […]

Marzahn Beauty

Stur presst die steinerne Schönheit die Lider zusammen. Vielleicht öffnet sie die Augen erst, wenn frisches Laub an den Bäumen die Sicht auf die harten Konturen der umliegenden Betonklötze erträglicher macht. Die Skulptur wurde 1984 von der Bildhauerin Ingrid Puhlemann geschaffen. Die von der Künstlerin \‘Die Stehende\‘ getaufte Arbeit findet man heute neben den Werken […]