Achterbahn-Ausbrüche

Begeisterung! Vorfreude! Gespannte Erwartung! Skepsis! Panik! Die Minen der „Fahrgäste“ dieser Achterbahn spiegeln die ganze Bandbreite an starken Emotionen wieder, die ein derartiger Nervenkitzel zutage zu bringen pflegt.

Mit wenigen Bewegungen hat hier jemand hier eine geniale Graffiti aus der Spraydose gezaubert. Sie ziert die vorderen Sitzreihen des wohl einzigen noch existierenden „Spree-Blitzes“. Dieser „Zug“ donnerte einst als „Familien-Achterbahn“ durch den Spreepark im Plänterwald, seit Jahren aber modert er dort abgestellt in seinem Bahnhof nur noch bewegungslos und still vor sich hin.

> 180 Grad

Spektakulärer U-Turn im „Grand Canyon“, der vereisten Wildwasserbahn im Spreepark (vormals „VEB Kulturpark“)- aufgenommen bei meiner gestrigen Entdeckungstour durch den aufgegebenen Vergnügungspark im Plänterwald.

Kommunikationspilz am Kotti

Selbst in Zeiten des Erst-, Zweit und Dritt-Smartphones scheint am Kottbusser Tor das Herz des zwischenmenschlichen Nachrichtenaustauschs noch immer an dieser Säule mit ihrem Öffentlichen-Fernsprecher-Quartett zu schlagen.

Entspannte Rückenlage

Und es lacht der Sonnenschein, dann möcht man draußen sein. Pack ´ne gute Lektüre ein, nimm ein großes Deckelein und dann nischt wie raus ins Grüne. – Blick aus der Horizontalen von einer großen Picknickdecke im Tiergarten aus. Besser kann man so ein herrlichen Frühsommertag wie heute nicht genießen, oder?

Kunterbunte Kelche

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Spektakuläre Farbspiele beim Tulpenfestival im Britzer Garten, aufgenommen am 1. Mai.

Nuttenbrosche und Telespargel

Nuttenbrosche und Telespargel

Beim Festplattenbereinigen fiel mir dieses Foto vom Alexanderplatz in die Hände. Vorne der farbenfrohe wenn auch ein wenig seltsam geratene „Brunnen der Völkerfreundschaft“ (Berliner Schnauze: „Nuttenbrosche“) und dem alles überragenden Fernsehturm (SED-PR-Sprech: „Telespargel“) im Hintergrund. Blauer Himmel, strahlende Sonne und leuchtendel Farben zu sehen, das tut gut an so einem tristen Herbsttag wie heute.

Entsorgungsanleitung

Hau weg den Dreck!

Klare Worte, die sogar Zugezogene aus Chemnitz und Stuttgart erfolgreich befolgen können. Fotographiert auf dem Falkplatz in Prenzl-Berg.

Kleine Geheimnisse

Kleine Geheimnisse

Möglichst der ganzen Welt etwas miteilen ist Anspruch jeder Bühne. Das gilt erst recht für das Amphitheater im Mauerpark, wie die unzähligen Inschriften auf den Rängen eindrucksvoll belegen. Doch dann gibt es auch noch jene Worte, die nur für einen einzigen Menschen bestimmt sind.

Einlochen

Einlochen

Das erste echte Sommerwochenende seit Menschengedenken, da strömen die Berliner gleich en masse ins Freie. Zumindest gestern Nachmittag schien die Sonne dabei auch recht eigenartige Kräfte freizusetzen. Jedenfalls konnte man zwischen all den Grillern, Picknickern und Chillern im Volkspark Friedrichshain so manchen bei reichlich seltsamen Ritualen bestaunen. Wie z.B. dieses Trio hier, das mit gymnastisch anmutenden Verrenkungen versucht, einen unterm Gesäß baumelnden Kugelschreiber ohne Einsatz der Hände in eine Bierflasche zu bugsieren.

Berliner Herz

Berliner Herz

Dort wo das Leben besonders pulsiert, im Angesicht von Rotem Rathaus und Fernsehturm, hat ein künstlerisch begabter Rasenmäher diese gräserne Skulptur mitten auf der Freifläche des Humboldtforums geschaffen. Ein echtes Berliner Herz statt seelenlose Stadtschloss-Replika, das wär doch mal was mit Zukunft!

Disney´s Gateland

Nach längerer Zeit habe ich mal wieder am Brandenburger Tor vorbeigeschaut und war – sagen wir mal – unangenehm überrascht. Von der geschichtsträchtigen und symbolkräftigen Aura, die das Bauwerk und den Pariser Platz einst umgeben haben und die stets interessierte Besucher aus aller Welt anzog, habe ich kaum noch etwas vorgefunden. Das Symbol der deutschen Einheit scheint vielmehr nur noch die Kulisse für einen Rummelplatz abzugeben, der fatal an die kommerziellen Kunstwelten amerikanischer Themenparks erinnert. Bierbikes, Droschkenkutscher, Straßenmusiker, Pantomine, Bettler, Portraitmaler, Berufsdemonstranten, Selbstdarsteller, Flaschensammler, Werbetrommler und natürlich Mickey Maus buhlen zwischen Adlon und Reichstag um die Gunst, besser gesagt um das Geld, der Touristenmassen. Eine fotografische Bestandsaufnahme von Disney´s Gateland im Herzen Berlins.

Follow me

Follow me

Vor noch gar nicht so langer Zeit war so eine Vorfeld-Tour mir dem Velo übers Tempelhofer Grün ein Ding der Unmöglichkeit. Zumindes ohne Propeller oder Turbine ging da gar nichts. Heute reichen ein paar kräftige Tritte in die Pedale, um Roll- und Startbahnen entlang zu brausen. Eine Erlaubnis vom Tower braucht es dazu nicht mehr.

Alien-Demo gegen Prutzen-Kulisse

Blue Sheep

Nieder mit den Stadtschlossplänen! Vor ein paar Tagen haben einige der bevorzugt unter dem Sammelbegriff „Volksvertreter“ auftretenden Individuen beschlossen, mehr als als eine halbe Milliarde Euro fremdes Geld für eine Kulisse ohne Kuppel zu verbauen. Während die trägen Berliner lieber in der Sonne bruzelten, formierte sich wenigstens eine Herde empörter Aliens während ihrer Stipvisite an der Spree zum Widerstand gegen diesen Unsinn. In Gestalt von blauen Klon-Schafen halten die extraterrestischen Gegner eines neuzubauenden Preussen-Klotzes nun den für das Projekt vorgesehenen Bauplatz besetzt. Die drei Rädelsführer – pardon Leitschafe – Wilhelm, Friedrich und Friedrich-Wilhelm (im Vordergund, von links nach rechts) betonten in einer recht einsilbigen Presseerklärung, dass sie diese Bankrotterklärung zeitgemäßer und verantwortungsvoller Stadtplanung mit allen Mitteln zu verhindern suchen.

Die radauerprobte aber unterbesetze hauptstädtische Gendamerie kann die Schlagstöcke aber stecken lassen. Die Viecher mit dem ultramarinen (nicht preussisch-blauem) Teint geben sich friedfertig und tolerant. Allerdings wollen die blaublütigen Wiederkäuer die Rasenflächen des Humboldtforums erst dann räumen, wenn sichergestellt ist, dass die historisch und ästhetisch überholte Hohenzollern-Heimstatt nicht ins Zentrum Berlins betoniert wird. Mal schauen, ob das Trio und sein Gefolge mit ihren Protesten erfolgreich sein werden. Ihr Wahlspruch allerdings (Alle sind gleich, jeder ist wichtig!) – zeugt jedoch ein wenig von naiver Unkenntnis über die irdischen Gepflogenheiten. Den wer den kollektiven Herdentrieb (immer dem Mammon nach) und die egozentrische Sturheit der hiesigen Hüter und Mehrer des Gemeinwohls (die Spezie wird Politiker genannt) in dieser Stadt und in der Bundesregierung kennt, kann daran so recht nicht glauben. Ich drücke den sympathischen schafsköpfigen Außerirdischen dennoch die Daumen.

(Das Foto enstand heute auf dem Humboldtforum, wo die blaue Herde des Blauschäfers und Aktionskünstlers Rainer Bonk derzeit steht.)

Herrentag-Stillleben: Original und Fälschung

Herrentag-Fake

Was soll das denn? Irgendwelche merkwürdigen Gestalten haben zwar wie man sieht heute im Tiergarten ein paar Flaschen geleeert, aber als echte Herrentag-Party geht so eine Schaumwein-Orgie niemals durch! Denn welcher echte Mann trinkt schon freiwillig Prosecco? Das hier ist eindeutig ein Herrentag-Fake – und nicht einmal ein besonders guter!

Herrentag-Original

Dieses Bild dagegen ist eine harmonische Komposition mit den Utensilien einer wahren Herrentagsparty: Bierflaschen aller möglichen Marken, ein bißchen Trockenbrot zur Ergänzung der Flüssignahrung und natürlich das Schwert, um die Blutsbrüderschaft zu besiegeln. 100%ig ein Herrentag-Original – noch dazu stilistisch besonders gelungen wie ich finde.

Klein-Amsterdam

Antjes Kiez

Klein-Amsterdam

Gut, es gibt keine Tulpen und auch der süßlichen Duft aus den Coffeeshops fehlt. Aber irgendwie meint man, dass in dieser Grachten-Idylle Frau Antje jeden Moment mit ihrem Gouda-Rad zum Sonnenbaden aufs Deck kommen könnte. Zumindest für einige Augenblicke. Dann zerstört die mörderische Geräuschkulisse der in unmittelbarer Nähe vorbeifahrenden S-Bahnen und ICEs diese holländische Fata Morgana am Landwehrkanal.