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Schnickschnack

Keine Frage, sie gehören mittlerweile zu Berlin wie das Brandenburger Tor oder die Berliner Weiße. Trotzdem ist es kaum zu fassen, dass diese wilden Verkaufsstände mit Rote-Armee-Replika made in China und anderen gefakten Ost-Memoralia nicht aussterben! Aber irgendwie finden sie an irgendwelchen Straßenecken – wie hier an der Stresemannstraße Ecke Köthener in Mitte – immer wieder ein geeignetes Habitat, um ihren billigen Nepp feilzubieten. Und der bunte Schnickschnack macht offenbar genügend Touristen schöne Augen!

Sicherheitsrisiko

Alle Nase lang wird man auf Flughäfen von einer quäkenden Frauenstimme genervt aufgefordert, bloß nicht das eigene Gepäck aus den Augen zu lassen. Umso erstaunter war ich daher, als ich auf dem Vorfeld in Tegel ganze Wagenladungen mit Koffern und Taschen entdecken konnte, die man offensichtlich einfach abgeschoben und dann vergessen hatte.

Final Destination

Diese fünf Städte in Asien und Nordamerika sind die Ziele der längsten Direktflüge, die vom Airport Tegel starten. Aber nicht mehr lange, dann ist dieser Wegweiser in der Ankunftshalle des Terminalgebäudes obsolet geworden. Denn in weniger als einem Monat schließt der nach dem heimischen Flugpionier Otto Lilienthal benannte Flughafen für immer seine Pforten. An seine Stelle tritt jener neue „Großflughafen“ am anderen Ende der Stadt, der wegen der heute leider üblichen Selbstbeweihräucherung der politischen Kaste keinen luftfahrtbezogenen Namen mehr trägt.

Hochnotpeinliche Befragung

Zum Verhör wurden die Eingekerkerten stets in den eiskalten Blauen Saal geschleift. Die Unglücklichen mussten sich auf das nackte Eisen des „Interrogation-Chair“ setzen. Dann blendete sie gleißendes Licht aus überdimensionalen Deckenstrahlern. Die direkt vor ihnen sitzenden „Interviewer“ verschwammen zu schemenhaften Dämonen. Ohne Erbarmen begannen die berüchtigten Frageknechte das Verhör.

Zugegeben, beim Anblick dieses Stuhlgerippes in einem Gebäude des verlassenen einstigen Hauptquartier der US-Army in der Clayallee kann schon einmal die Phantasie mit einem durchgehen. Aber vielleicht hat es sich ja doch so abgespielt, nicht wahr?

Sonne und Wasser

Das erste Wochenende mit einem Hauch von Frühling. Wo kann man es besser genießen als draußen direkt am Wasser – wie diese beiden hier am Landwehrkanal im Tiergarten.

Goe – Moving (P)Arts Still Life III

Flieger, grüß mir die Sonne, grüß mir die Sterne …. Von einem beständig und verlässlich auf seiner Umlaufbahn rotierenden Stern hing 1918 das Leben vieler deutschen Piloten ab.

Der Flugmotor Goebel Goe III war so ein Stern am Fliegerfirmament. Leichter und leistungsfähiger sollte dieses Aggregat sein als frühere Triebwerke. Der Goe III war ein sog. Umlaufmotor, bei dem sternförmig angeordneten Zylinder um die Kurbelwelle rotierten. Dadurch erreichten die Ingenieure eine ausreichende Luftströmung, um die schwere Wasserkühlung durch leichtere Luftkühlung ersetzen zu können.

Der 187 PS starke Antrieb war unter anderem in Jagdflugzeugen des Typs Pfalz D VIII eingebaut. Die Doppeldecker kamen gegen Ende des 1. Weltkriegs zum Einsatz. Allerdings war dieser Motorentyp sehr wartungsintensiv und verschwand nach dem Ende der Kampfhandlungen wieder recht bald vom Himmel. Das im Deutschen Technikmuseum heute ausgestellte Exemplar des Goe III ist dennoch ein Star der Luftfahrtausstellung – und besticht zudem noch durch seine ansprechende Ästhetik.

Eismärchen

Advent. Weihnachtszeit. Winterzeit. Ein untrennbares Trio. Eigentlich. Aber von der kalten Jahreszeit ist derzeit in Berlin nicht viel zu spüren. Väterchen Frost und Frau Holle sind entweder in der Karibik oder im Streik. Wie soll der Weihnachtsmann mit seinem Schlitten unter solch widrigen Bedingungen rechtzeitig liefern können?

Auf dem Berliner Weihnachtsmarkt unter dem Fernsehturm versucht man verzweifelt, den Schein zu wahren. Aufwändig wird ein Hauch von Winter inszeniert. Mit Glühwein. Und mit einer Eislaufbahn. Wer auf dem rutschigen Kurs zu den Klängen von „White Christmas “ seine Runden dreht, soll – eingetaucht in eiszapfenblaue, weihnachtsmannmantelrote und lamettagoldene Lichter – wenigstens für ein paar Kufenvolten die Illusion vom perfekten Christmas-Feeling erleben. Das funktioniert auch leidlich – dem Glühwein sei dank.

Kennedy sonnt sich im Lichte des Novembers

Umrahmt vom goldenen Birkenlaub und prächtig illuminiert von der tiefstehenden Herbstsonne wird die Muschelkalk-Fassade am Hauptgebäude des einstigen US-Hauptquartiers in Dahlem zum Blickfang. Hinter den Fenster im ersten Stock liegt der berühmte Kennedy-Saal. Dort mussten West-Berliner Oberbürgermeister wie Ernst Reuter oder Willy Brandt regelmäßig dem amerikanischen Stadtkommandanten Bericht erstatten, dort sprach JFK während seines legendären Berlinbesuchs mit seinen Offizieren, von dort organisierte General Clay die legendäre Luftbrücke. Das geschichtsträchtigen Hauptgebäude wie auch die anderen denkmalgeschützten Bauten auf dem riesigen Grundstück sollen übrigens bis 2014 saniert und zu Wohnzwecken umgebaut werden.

Lesetipps zum ehemaligen US-Hauptquartier:
Clay, Kennedy und Kalter Krieg – Eindrucksvolle Fotos aus dem einstigen US-Hauptquartier in Dahlem
Dahlemer Diva mit American Spirit – Zur Geschichte des einstigen US-Hauptquartiers an der Zehlendorfer Clayallee

Elternbürde

Elternbürde

Eltern sein heißt nicht nur die ganze Verantwortung zu tragen, sondern oft auch echte Lasten schultern zu müssen. Aufgenommen im U-Bahnhof Spichernstraße in Schöneberg.

Der Anschlusszug

Eine U-Bahn wartet nicht. Da rettet nur ein kleiner Spurt vor dem unfreiwilligen Zurückbleiben an der Bahnsteigkante. Fotografiert am Abgang von der U3 im U-Bahnhof Spichernstraße.

Urbane Lichterträume

Urbane Leuchtspuren

Es wirkt fast wie eine textmarkerfarbene Imitation des Trailers einer berühmten Hollywood-Traumfabrik: Die Leuchtreklame des Hotels „Boulevard“ am Kurfürstendamm wird durch die neongrüngelbe Inszenierung des Zoofenster-Towers glänzendes in Szene gesetzt. Mit Ausnahme der Hotellettern ist diese Lichtershow Teil des Festival of Lights 2011.

Mut zur Lücke

Mut zur Lücke - Containerzug im Bahnhof Spandau

Warum die Verspätungen erst angezeigt werden, wenn der Zug schon längst hätte da sein sollen? Keine Auskunft! Warum der ICE Wolfsburg so gerne links liegen lässt? Man hört nur Ausflüchte! Warum der wie eine Kopie des dünnhäutigen HB-Männchens wirkende Ex-Bahnchef noch eine Abfindung erhielt statt Schadensersatz leisten zu müssen für verantwortungsloses Missmanagement (Börsentaugliche Zahlen auf Kosten der Sicherheit wie bei der S-Bahn-Tochter in Berlin)? Kein Kommentar! Da ist es ja mal echt überraschend, wenn die Deutsche Bahn so offen Mut zur Lücke beweist wie hier im Bahnhof Spandau.

Wespen-Power

Im Spiegel der Nabe

Wann kann man schon einen mehr als 70 Jahre alten Wasp-Junior-Sternmotor „in echt“ bewundern? Da lohnte es sich heute beim Flugplatzfest in Gatow schon mal ganz genau hinzuschauen. Neben den dort beheimateten Exponaten des Luftwaffenmuseums flogen eine ganze Reihe von Oldtimern auf dem ehemaligen Flugfeld der Briten ein. So auch diese knallrote Beech „Staggerwing“ mit dem Wespen-Triebwerk.

Beech D17 S Staggerwing

Der elegante einmotoriger Doppeldecker stammt aus den 1930er Jahren. Die Maschine bietet in ihrer auch nach heutigen Maßstäben recht komfortablen Kabine neben dem Piloten bis zu vier Passagieren Platz. Als eines der ersten kleinen Reiseflugzeuge verfügte die Beech über ein einziehbares Fahrwerk. Angetrieben von dem 450 PS starken Pratt&Whitney Wasp-Junior schaffte die Maschine eine Reisegeschwindigkeit von 280 Kilometern pro Stunde – seinerzeit schneller als viele Jagdflugzeuge.

Clay´s Stairway

Clay, Kennedy und Kalter Krieg

Diese Treppen lief schon Brad Pitt hinauf als er in Tarantinos „Inglourious Basterds“ einen erbarmungslosen Nazi-Killer mimte. Viel bedeutender – zumindest für Berlin – aber war die Schaffenskraft eines anderen Amerikaners, der viele Jahre lang fast täglich diese Stufen hinauf- und hinabstieg: General Clay. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs amerikanischer Stadtkommandeur in Westberlin, koordinierte Clay vom Headquarter der US-Army in Dahlem während einer der heißesten Phasen des kalten Krieges die Berliner Luftbrücke. Die aus vielen Filmen bekannte imposante Eingangshalle auf meinem Foto gehört zum Haupthaus des noch immer abgeschotteten Areals. Bald allerdings soll die seit dem Abzug der Amerikaner verwaiste Anlage zu einem Wohnpark werden. Ich hatte das Glück hier einige Fotos machen zu dürfen.

Lesetipps:
„Clay, Kennedy und Kalter Krieg“ – Mehr Fotos und Infos zur Geschichte des einstigen US-Hauptquartiers in Dahlem
„Dahlemer Diva mit American Spirit“ – Infos zu dem Wohnungsbauprojekt im ehemaligen US-Hauptquartier in Berlin-Dahlem

BER-Feeling

BER-Feeling

Wer dieser Tage seinen fahrbahren Untersatz für eine Weile im sechseckigen Inneren des Flughafen Tegels deponieren will, kann bereits direkt vor dem neuen Terminal des neuen Hauptstadtflughafens Berlin-Brandenburg-International parken. Halt, das stimmt nicht ganz, das Provinzielle (Brandenburg nämlich) wurde ja gerade von Politikschranzen und Flughafengesellschaft-Wichtigtuern aus dem Namen entfernt. Der Drei-Letter-Code für den Airport lautet jetzt nur noch "hauptstadtgerecht" BER. Ein bißchen vom weltstädtischem Glanz und globalem Möchtegern des neuen Flughafens dürfen Brandenburger und Berliner dafür schon jetzt spüren – wenn sie in Tegel ihre Autos vor diesem riesigen Plakat abstellen.