Markttag
Wochenmarkt auf der Breiten Straße vor der Kulisse des Pankower Rathauses mit seinem markanten Uhrenturm.
Wochenmarkt auf der Breiten Straße vor der Kulisse des Pankower Rathauses mit seinem markanten Uhrenturm.
Nur der steinerne Abdruck in der Brandwand des Nachbarhauses zeugt letzten alten Bauernhauses in der Breite Straße in Berlin-Schmargendorf. Es wurde im 1. Quartal dieses Jahres abgerissen, um Platz zu machen für ein Neubauprojekt.
So lautet der Titel von Fritz Eisels 18teiligem Mosaik, das sich wie ein Band um drei Seiten des einstigen DVZ (Datenverarbeitungszentrum) an der Breiten Straße in Potsdam zieht. Gemeint sein kann allerdings nur die Eroberung des sozialistischen Teils des Universums, denn auf den Segmenten finden sich nur Szenen aus der Frühzeit der sowjetischen Raumfahrt. So sind z.B. Juri Gagarin (1961 der erste Mensch im All) und Alexsei Leonow (wagte 1965 den ersten Weltraumspaziergang) abgebildet.
Das Kunstwerk ist eines der wenigen Überlebenden des sozialistischen Realismus, die sich in Potsdam noch finden lässt. Sozialistischer Realismus – der Begriff ist ja irgendwie schon ein Widerspruch in sich. Aber auch Eisels Überschrift über seinem monumentalen Comic erscheint heute angesichts des maroden Plattenbaus noch eine Milchstraßenlänge realitätsferner als schon zu Erichs Zeiten.
Trotzdem kann nur hoffen, dass das Mosaik irgendwie erhalten bleibt. Schließlich steht es für eine Epoche der (ost-)deutschen Kunstgeschichte, aus der schon viel zu viele Werke rückstandslos getilgt worden sind.
Sie waren sein erster Bau in eigener Verantwortung – und gleichzeitig sein Meisterstück und beruflicher Durchbruch: die Hiller-Brandtschen Häuser an der Breiten Straße in Potsdam, entworfen und errichtet von Georg Christian Unger. Das seit langem unter Denkmalschutz stehende erste Bürgerpalais Potsdams wirkt heute noch genauso spektakulär wie 1769, dem Jahr seiner Fertigstellung. Das Foto gelang mir in einem „lichten“ Augenblick am vergangenen Wochenende.
Lesetipp zur Geschichte der Hiller-Brandtschen Häuser: Ungers großer Wurf
Wie ein Rudel Wölfe hat die Kranenmeute ihr Opfer umzingelt. Haben sie es auf die grünlich schimmernde Kuppel abgesehen? Eisernen Tentakeln gleich scheint Ausleger um Ausleger nach der gewölbten Kirchenkrone zu greifen. Doch die Potsdamer St. Nikolai-Kirche hat nichts zu befürchten. Die einbeinigen Gewichtheber im Eiffel-Kostüm interessieren sich nicht für den einst von Schinkel entworfenen Sakralbau. Vielmehr sind sie vollauf damit beschäftigt, dabei zu helfen, dass der brandenburgische Landtag sich bald im feudalen Schlossgewand zeigen kann.
Die scheinbare Belagerung habe ich heute früh im sommerlichen Nieselregen von der Breiten Straße aus abgelichtet.