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Potentielle Stammkneipe No. 23

Bier und Schwof im Schick der Wirtschaftswunderjahre, über Vinyl-Tonträgern tanzende Nadeln machen die Mucke. Einzig die Möblierung des „Mini-Biergarten“ ist zeitlos schlicht. Ein Schritt über die Schwelle des nach dem so adretten wie stocksteifen „Aktenzeichen XY“-Moderator „Konrad Tönz“ katapultiert einen mindestens ein halbes Jahrhundert zurück – dicke wabbernde Schwaden aus Raucherlungen inklusive. Einzig der Schaukasten mit dem Aushang nach der Preisauszeichnungsverordnung ist ziemlich wirr – das passt nicht so richtig zum konservativ korrekten Konrad Toenz. Dennoch ein Erlebnis!

Alles neu macht der Mai

Alles blüht und frisches Grün überall: die Lindauer Straße in Schöneberg ganz im Zeichen des Frühlings

Frühlingskraft

„Was in fest geschloss´ner Hülle Jüngst noch tief verborgen schlief, Bricht hervor in schönster Fülle, Da der Frühling lockend rief. Was erschloss die feste Hülle? Brach die Bande der Natur? Ach, du Sonne, Strahlenfülle, Du belebest Wald und Flur.“ (H.J. Breiter, 1870) – Rendezvous mit der Frühlingssonne im Britzer Garten.

Der Dachgarten (oder l’art de vivre)

Der Dachgarten (oder l’art de vivre)

Berliner Jungs wissen das Leben an einem mildem Frühsommertag in ihrer improvisierten grünen Oase zu genießen. Gesehen gestern bei einem flüchtigen Blick aus dem Fenster in einen Schöneberger Innenhof.

Maifarbe

Die Mai-Farbe

Urbane Zinken

Urbane Zinken

Was für ein Geheimnis sich hinter diesen bunten Zeichen verbirgt? Hat jemand den Code schon geknackt? Keine Sorge, ich auch nicht! Aber wer das metropolitane Rotwelsch übersetzen kann, darf sich gerne melden. Vielleicht dienen diese großstädtischen Runenzeichen aber auch nur als völlig sinnbefreite Reviermarkierungen spätpubertierender Bubis. Die ästethisch arg malträtierte Haustür habe ich jedenfalls in der Gleimstraße in Prenzlauer Berg fotografiert.

Bollenpiepen

Bollenpiepen

Bollenpiepen. Wieder eines dieser Worte, für die ich Berlin so liebe. Bolle – so bezeichnet der gemeine Spree-Athener die gewöhnliche Speisezwiebel. Piepen – das tun in der Stadt ganz junge Sperlinge und andere gefiederte Vogelkinder vor allem dann wie verrückt, wenn ihre Eltern mal wieder Futter ins Nest geflogen haben. Die Berliner Schnauze kreiert aus diesen beiden Worten die hiesige Bezeichnung für – na klar – ganz junge Zwiebelchen, die im restlichen Deutschland Schluppen, Frühlings- oder Lauchzwiebeln genannt werden. Das Bollenpiepen-Preisschild habe ich heute morgen beim samstäglichen Einkauf auf dem Wochenmarkt am Karl-August-Platz gesehen.