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Der Himmel hatte ein Einsehen…

Berliner Philharmoniker 2011 in der Waldbühne

Den ganzen Tag hatte es so ausgesehen, als würde auch der zweite Anlauf für das Philharmoniker-Konzert in der Waldbühne ins Wasser fallen. Blitze und Donner zuckten durch die Atmosphäre, es schüttete wie aus Kübeln. Doch am Abend hatte der Himmel dann doch ein Einsehen. Nur noch ein paar federleichte Wölkchen verzierten das Firmament und die Berliner Luft blieb glasklar und trocken bis zum Schlussakkord. Es war übrigens ein tolles Konzert. Ziemlich jazzig und modern.

Arrulos y Curruloas

Arrullos y Currulaos

Ein Trio mit Stimme verwandelte gestern das sich im gefühlten Herbst befindliche Berlin in ein tropisches Paradies. Zumindest musikalisch. Die kolumbianische Kombo „Bahia Trío Más Voz“ bestand eigentlich aus fünf Musikern. Egal, jedenfalls brachte das verkappte Quintett die Stimmung im überfüllten Saal des Iberoamerikanischen Instituts zum Dampfen, nein zum Kochen! Mit traditionellen Instrumenten aus dem kolumbianischen Südwesten wie der Marimba (vielleicht irgendwie mit dem Xylophon verwandt) und der vielfältigen Percussion aus Cununos, Bombos und Tambores spielte die Gruppe Rhythmen voll Kraft und Lebensfreude. Wer da bei diesen mitreißenden afroamerikanischen Melodien noch still und ohne Zuckungen auf seinem Platz sitzen blieb, war entweder tot oder taub. Aber das waren zumindest zum Ende des Konzerts ohnehin nur eine Handvoll Menschen. Mehr von solch toller Musik!

Humide Kapriolen

Humide Kapriolen

Ein Blick aus dem Fenster auf den Montag-Morgen-Himmel Welcher Frust! Es ist dunkel und grau wie im Spätherbst. Dauerregen – noch immer! Den dritten Juli-Tag in Folge fällt in einer Tour H2O aus den Wolken. Auch das Thermometer zeigt sich verschnupft: gerade mal auf 15 Grad ist die Quecksilbersäule draußen auf dem Balkon gestiegen. Einfach nur schäbig (gesprochen: schäbbich)! Mit diesem einen Wort wird im Ruhrpott solches Mistwetter abgekanzelt. Treffender kann man es nicht ausdrücken.

Sollte jetzt nicht Sommer sein? Mit viel Licht, Wärme und Sonne? Aber erfahrungsgemäß wird alles lamentieren Petrus oder wer auch immer an den Schalthebeln der Wettermaschine sitzt wahrscheinlich nicht besonders beeindrucken. Diese klimatischen Unbilden kann man wohl nur aussitzen, sich möglichst trocken halten und von sommerlicheren Zeiten träumen. Wie am Samstag in der Waldbühne. Da hat das mit dem Trockenhalten allerdings nicht so richtig funktioniert. Und auch das Warten war am Ende vergebens: das Konzert der Philharmoniker fiel ja bekanntlich ins Wasser. Hoffen wir mal, dass das kein schlechtes Omen für den Restsommer ist.

Regentropfenprelude

Regentropfenprelude in der Waldbühne

Eine italienische Nacht sollte es werden, die die Berliner Philharmoniker heute beim traditionellen Sommerkonzert in der Waldbühne zelebrieren wollten. Leider fiel sie ins Wasser, denn Wind und Wetter waren völlig aus dem Takt geraten. Starke Böen trugen den Dauerregen bis in den letzten Winkel der Bühne, so dass die Musiker ihre wertvollen Instrumente erst gar nicht auspackten.

Auch für das Publikum war die Absage letztlich besser, denn diese widrigen Verhältnissen hätten keinen Musikgenuss zugelassen. So blieb dem bunt beschirmten Auditorium heute nur die auf Dauer recht monotone und nässende Melodie der Regentropfen. Nach diesem überaus feuchten Vorspiel in Moll soll das Konzert unter Leitung von Riccardo Chailly nun am 23. August nachgeholt werden – dann wird es sicherlich ein trockenes und spritziges "Allegro".

Doppelfünf auf blankem Asphalt

Doppelfünf auf blankem Asphalt

Staatsoper für alle am vergangenen Sonntag im baumlosen Bereich von "Unter den Linden". Nicht im roten Plüschsessel, sondern im Klappstuhl oder direkt auf dem nackten Straßenbelag hatten es sich tausende Zuhörer bequem gemacht, um gebannt den virtuosen Künsten der Staatskapelle unter Leitung von Daniel Barenboim zu lauschen. Zweimal Beethoven (5. Klavierkonzert und 5. Sinfonie) stand auf dem Programm. Mozart (Overtüre aus Figaros Hochzeit) gab es als umjubelte Zugabe. Dirigent, Orchester und Publikum waren schwer begeistert.

Fiesta

Auftakt zum viertägigen Karneval der Kulturen und gleich eine Portion pure Lebensfreude beim Konzert des Heiligen Maultiers. (Die chilenische Cumbia-Band hieß wirklich ‚La Mula Santa‘.) Aufgenommen vor der „Latinauta“-Bühne am Halleschen Tor.