Beiträge

Schwof im Lenz

Den milden Frühlingsabend nutzen Hauptstädter, um im Spreebogen zu Latino-Rhythmen eine flotte Sohle aufs Pflaster zu legen.

Appell

Eindringlicher Aufruf nach dem Putin-Überfall auf die Ukraine am todgeweihten „Haus der Statistik“ in Mitte – ob die von vielen Friedenstauben umschwärmte Botschaft mit dem größten Wunsch der überwältigen Mehrheit der Menschen auf diesem Planeten jedoch von den Kriegstreibern im Kreml und anderswo auf der Welt überhaupt gehört werden will, ist leider mehr als zweifelhaft.

Ostblock-Moloch

Angesichts des grau-braunen „Memi-Monsters“ erdulden Wartende an der Tram-Haltestelle Karl-Liebknecht-Str./ Ecke Memhardstraße schlimmste visuelle Pein. Das heruntergekommene Plattenungetüm würde man eher in Pjöngjang als in prominenter Lage von Berlin-Mitte verorten.

„Entworfen“ – wenn man das überhaupt so sagen darf – hat den Gebäude-Komplex Anfang der 1980er Jahre ein von Klaus Bläsing geleitetes Architekten-Kollektiv. Federführend dürfte das Wohl der Werktätigen und das Glück des Volkes da eher nicht gewesen sein. Der Bau ist vielmehr ein Sinnbild für die Perfektion der Hässlichkeit, die infolge der dem DDR-Sozialismus inhärenten Menschenverachtung und limitierten wirtschaftlichen wie kreativen Möglichkeiten die städtebauliche Entwicklung im verblichenen Arbeiter- und Bauernstaat beherrschte.

Aseptische Atmosphäre

Sterile Bauten in der Kleine Alexanderstraße, Berlin-Mitte.

Haltestellen-Hader

Frust in der Karl-Liebknecht-Straße in Mitte. War es der Yelbi, der einem trotz verzweifeltem Schlussspurt die Tür vor der Nase zugeschlagen hat? Oder bewegen sich die auf dem DIFA (digitaler Fahrgastinformationsanzeiger, BVG-Sprech) für die Wartezeit bis zur nächsten Verbindung angegebenen BVG-Minuten wieder am obersten Ende der für diese eher ohnehin unverbindliche Einheit gemeinhin angenommenen weiten Zeitspanne? Oder stinkt einfach nur die Trostlosigkeit der verwaisten, hässlichen Platte selbst zum Himmel?

Wimmelbild

Wirrer Mix von Baustilen und -stellen, Fahrzeugen, Kabeln, Schienensträngen, Verkehrsschildern, Pfeilen und Menschen in Mitte.

Fingerfood

Perfekt platziert: Wen hier die U-Bahn abends ausspuckt, der kann sich gleich sein Dreieck für die Instant-Konsumierung auf dem Nachhauseweg oder das Diner im trauten Heim holen.

Alex´ Facetten

Reges Hauptstadt-Treiben am Bahnhof Alexanderplatz – in Szene gesetzt von der schillernden Fassade eines Konsumtempels.

Alex´ Auftritt

Stiege zu Alexanderplatz und Alexanderhaus

Grüßaugust

Wirklich jeder, der aus den Eingeweiden Berlins emporsteigt, wird vor dem Austritt in die Heinrich-Heine-Straße (Mitte) von diesem Herrn ohne Maske stilvoll und herzlich empfangen.

Nachbarn

Eine der Ikonen der linksextremen Berliner Hausbesetzerszene, das Eckhaus Linienstraße 206, eingerahmt von stylisch sterilen Gentrifizierungstreibern wie z.B. dem „Schwarzen Haus“ links in der Kleinen Rosenthaler Straße.

Linien-Verkehr

Zweiradkarawanen während der morgendlichen „rush hour“ in der Linienstraße in Mitte.

Mitte morgens

Tagesanbruch heute mit Dekowölkchen über der Museumsinsel und dem Fernsehturm.

Stationäres Stillleben

Kein Rad dreht sich, kein Mensch regt sich. Augenblicke der Bewegungs- und Leblosigkeit in der U-Bahnhalle (U5) im Hauptbahnhof.

Seelenspiegel

Das Herz Berlins schillert an und in der Spree: der Dom und die Friedrichsbrücke in Mitte.