Mit dir wer‘ ick Schlitten fahr’n!

Rodel-Freu(n)de: eine Clique Berliner Jören trifft sich an der Jungfernbrücke in Mitte, aufgenommen wohl im Winter 1934. (Sammlung/Archiv Sven Hoch)
Rodel-Freu(n)de: eine Clique Berliner Jören trifft sich an der Jungfernbrücke in Mitte, aufgenommen wohl im Winter 1934. (Sammlung/Archiv Sven Hoch)
Während Alexander von Humoldt sich noch immer in Partituren zu verlieren scheint, verschwindet ein bauchiges Mitglied der Staatsoper Berlin nach dem Auftritt bei der „Oper für alle“ in seinem mobilen Zuhause am Rande des Bebelplatzes.
Wenn der Sommer und die Musik zueinander finden, dann läßt sich Beethovens „Eroica“ vom Femstersims des Alten Palais aus bestens genießen. Aufgenommen beim „Oper für alle“-Konzert der Staatsoper Berlin.
Mehr oder weniger strukturiertes Wirrwarr auf der Baustelle des Humboldtforums (Replika des einstigen Pruzzenpalastes) in Berlins alter Mitte.
Salto unterm Fernsehturm: Studenten der Artistenschule aus dem kanadischen Montreal fliegen in gleißendem Schweinwerfer-, Pardon, Sonnenlicht über den Asphalt des Alexanderplatzes. Die Akrobaten zeigen ihre Höhenflüge im Rahmen des Straßenkunstfestivals „Berlin Lacht“.
Fest zementierte Persiflage auf den peinlichen Penis-Prozess um Bild-Chefredakteur Kai Diekmann und das täglich in penetrant großen Lettern ausgestoßene, eher dürftige journalistische Ejakulat des Springerschen „Boulevard“-Blattes. Die Skulptur des Bildhauers Peter Lenk ziert die Ostfassade des Rudi-Dutschke-Hauses in der gleichnamigen Straße. In dem Gebäude sitzt auch die Redaktion des linksalternativen Sprachrohrs „taz“. Wie es wohl deren Schreiberlinge finden, Tag für Tag unter der über fünf Stockwerke hinaus erigierten Fuchtel eines Alphatierchens aus dem verfeindeten Springerimperium schuften zu müssen?
Da sind wohl die Plastikbeutel zur Aufnahme der fäkalen Hinterlassenschaften eines Großstadthundes ausgegangen! Wenigstens ist die für solche Fälle vorgeschriebene Warnflagge gehisst und warnt den auf Schuster Rappen die Chausseestraße durchschreitenden Zeitgenossen vor den Gefahren des Kothaufens . Ich möchte mir allerdings nicht vorstellen, wie viele von diesen Fähnchen künftig die Bürgersteige Berlins zieren werden, wenn die EU-Menschen im offensichtlich tretminenfreien Brüssel tatsächlich ihren gerade angekündigten Plastiktüten-Bann implementieren sollten.
Innehalten und Gedenken an Gegangene und Vergangenes. Ein kleine Flamme befeuert bewegende Gefühle. Es herrscht eine besondere Stimmung am heutigen Totensonntag auf dem Friedhof der Französich-Reformierten Gemeinde an der Chausseestraße.
Vielsagende und ausdrucksstarke Skulptur vor dem Haus des Lehrers am Alex.
Sich wohlig räkeln in wärmenden Sonnenstrahlen umgeben von historischer Kulisse und direkt unter den zarten Knospen austreibender Linden – gibt es inmitten der Stadt einen perfekteren Ort als den Lustgarten, um den beginnenden Frühling zu genießen?
Eingehakt am Ausleger eines riesigen Krans ist der Berliner Fernsehturm bereit zum Abheben auf seine neue Position ein paar Meter weiter von seinem angestammten Standort südwestlich des Alexanderplatzes. Oder vielleicht doch nicht? Entdeckt beim Blick durch die Strelitzer Straße gen Süden.
Da kann sich schon ein erhabenes Gefühl einstellen, wenn man durch diesen Lichtgang mit seinen Spiegelungen und Reflexionen schreitet. Dabei handelt es sich nur um einen schnöden Verbindungstunnel zwischen den Bahnsteigen der U-Bahn-Linien „U2“ und „U6“, die sich in der Station „Stadtmitte“ kreuzen.
In direkter Nachbarschaft offeriert eine Kaffeehaus-Kette Latte-Variationen, beim „Italiener“ gegenüber gibt es Pizza und Pasta satt und ein paar Schritte weiter werden in der Dependance eines weltweit im Untergrund operierenden amerikanischen Systemgastronomen Brötchen im Akkord belegt – bei so viel behänder internationaler Konkurrenz tut sich die bodenständige und mitunter vielleicht auch etwas schwer(fällig)e einheimische „cuisine populaire“ in Berlins Mitte schwer, ihre Gerichte an die hippe, so auf den In-Faktor bedachte Kundschaft zu bringen. Die (einstige) Bärenschänke am nördlichen Ende der Friedrichsstraße jedenfalls hat sich mit ihrem kulinarischen Angebot gegen den globalisierten Fastfood-Standard nicht behaupten können.
Luftschutzgitter in einem Hauseingang in der Hannoverschen Straße (Berlin-Mitte). Mit diesen Gittern waren in der Regel Notausstiege aus Luftschutzkellern oder in selteneren Fällen Be-/Entlüftungsanlagen für diese Schutzräume abgedeckt. Obwohl diese massiven, rund 25 Kilogramm schweren Gitter vor und während des zweiten Weltkrieges massenhaft verbaut wurden, ist dieses Exemplar das erste seiner Art, das ich in Berlin entdeckt habe.