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Nachtkultur

Blinkende Morsespielchen im Unterholz oder endlose Möchtergern-Sagas aus Hollywood: schon erstaunlich, welche nächtlichen Vergnügungen den Berlinern unter dem Anstrich von Kultur („Wir plakatieren Kultur“) schmackhaft gemacht werden sollen. Hoffentlich geht die Sonne bald auf! Gesehen in der Stresemannstraße in Mitte.

Kein Laber-Rhababer!

Kein Laber-Rhababer

Ein Plakt. Drei Forderungen. Konkret, glasklar, präzise. Das ist die Sprache der Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative (kurz: „Die Partei“). Die sagt klar, was sie will. Das gefällt den Berlinern. Da können die zu Trillionen an den Laternenpfählen baumelnden Kandidaten der Berlin-Versteher, Möchtegern-Blockwarte, Mauerschützenverehrer oder Reichenbeschenker einpacken. Die Menschen in der Hauptstadt haben die inhaltsleeren, nebulösen und vagen Versprechnungen ihrer traditionellen Polit-Clowns satt. Sie wollen klare Worte, vom unverbindlichen Polit-Talk haben sie genug. Sie wollen Martin Sonneborn („Die Partei“-Spitzenkandidat bei der Berlin-Wahl am kommenden Sonntag) als Regierenden! Und sie wollen Knut zurück! Und die Renate braucht wirklich eine neue Frisur!

Die Wahlwerbung der „Partei“ habe ich im Bahnhof Alexanderplatz gesehen. Wer es noch nicht gemerkt hat, es handelt sich dabei um eine Kapmagne, hinter der u.a. das Satire-Magazin „Titanic“ steht. Mehr dazu findet man auf der Homepage von „Die Partei“.

BER-Feeling

BER-Feeling

Wer dieser Tage seinen fahrbahren Untersatz für eine Weile im sechseckigen Inneren des Flughafen Tegels deponieren will, kann bereits direkt vor dem neuen Terminal des neuen Hauptstadtflughafens Berlin-Brandenburg-International parken. Halt, das stimmt nicht ganz, das Provinzielle (Brandenburg nämlich) wurde ja gerade von Politikschranzen und Flughafengesellschaft-Wichtigtuern aus dem Namen entfernt. Der Drei-Letter-Code für den Airport lautet jetzt nur noch "hauptstadtgerecht" BER. Ein bißchen vom weltstädtischem Glanz und globalem Möchtegern des neuen Flughafens dürfen Brandenburger und Berliner dafür schon jetzt spüren – wenn sie in Tegel ihre Autos vor diesem riesigen Plakat abstellen.

Pop und Gay

Pop und Gay

Huckepack für Sixpacks: Zünftige Reiterspiele gab es wohl am vergangenen Samstag am Männerstrand im Schatten des Hauptbahnhofs zu bewundern. Außerdem zelebrierte offenbar im Schatten des Lesbisch-Schwulen-Stadtfestes auch das Millionengrab "Goya" am Nollendorfplatz ein spritziges One-Night-Stand als poppige Flirt- und Kontaktbörse. Diese Perzeption penetriert zumindest für einige Sekunden beim Anblick dieser schrillen Plakate am Ernst-Reuter-Platz meine Gehirnwindungen.