Beiträge

Stöhnstreifenhort

Bühne in der Exerzierstraße zur feucht-fröhlichen Animation ausgewählter Sinne(sorgane).

Moabiter Außenansichten (3)

Balkonien – Stromstraße Nr. 48

Der Fingerzeig

Diskrete Einladung in der Pankstraße.

Rotlicht-Relikt

Seit 1899 gibt es Lichtspieltheater mit erotischem Programmschwerpunkt in Berlin. Spätestens seit sich bewegte Bilder jedes nur erdenklichen unkeuschen Inhalts per Mausblick auf den Monitor im stillen Kämmerlein zaubern lassen, stehen Etablissements dieser Art auf der Roten Liste (der vom Aussterben bedrohten Spezies). Allen Widrigkeiten zum Trotz öffnet diese einschlägige Filmbühne in der Wilmersdorfer Blissestraße bis heute ihre Pforte. Möglicherweise sind die unzweideutige Signalfarbe und das gepflegte Schmuddelimage die Bringer.

Schöneberger Goldtröfpchen

Schöneberger Sonnenlage

Der Blick auf diesen „Wingert“ in sonnenverwöhnter Toplage weckt nicht nur die Vorfreude auf einen schmackhaften Schoppen am Abend sondern macht auch klar: der Herbst ist jetzt endgültig in Berlin angekommen.

Die Farbe der Erinnerung

Die Farbe der Erinnerung

Innehalten und Gedenken an Gegangene und Vergangenes. Ein kleine Flamme befeuert bewegende Gefühle. Es herrscht eine besondere Stimmung am heutigen Totensonntag auf dem Friedhof der Französich-Reformierten Gemeinde an der Chausseestraße.

Eismärchen

Advent. Weihnachtszeit. Winterzeit. Ein untrennbares Trio. Eigentlich. Aber von der kalten Jahreszeit ist derzeit in Berlin nicht viel zu spüren. Väterchen Frost und Frau Holle sind entweder in der Karibik oder im Streik. Wie soll der Weihnachtsmann mit seinem Schlitten unter solch widrigen Bedingungen rechtzeitig liefern können?

Auf dem Berliner Weihnachtsmarkt unter dem Fernsehturm versucht man verzweifelt, den Schein zu wahren. Aufwändig wird ein Hauch von Winter inszeniert. Mit Glühwein. Und mit einer Eislaufbahn. Wer auf dem rutschigen Kurs zu den Klängen von „White Christmas “ seine Runden dreht, soll – eingetaucht in eiszapfenblaue, weihnachtsmannmantelrote und lamettagoldene Lichter – wenigstens für ein paar Kufenvolten die Illusion vom perfekten Christmas-Feeling erleben. Das funktioniert auch leidlich – dem Glühwein sei dank.

Späte Rache

Verkehrskanzel auf Rot

Viele Jahre schon wurde sie nicht mehr beachtet, ja regelrecht ignoriert, die Verkehrskanzel an der Kreuzung Kurfürstenamm / Joachimsthaler Straße. Dabei ist sie hier in Berlin ein städtebauliches und verkehrstechnisches Unikat. 1954/55 nach Plänen von Werner Klenkes und Bruno Grimmeks errichtet, vereint sie auf originelle Weise vekehrsobservierende und -lenkende Aufgaben mit Funktionen als Kiosk, Telefonzelle, Toilette und Zugang zum damals zeitgleich gebauten U-Bahnhof Kurfürstendamm.

Schon bald aber war die einsame Verkehrskanzel nicht mehr Herrin über den ausufernden Straßenverkehr. Dann pflanzte man Bäume, die ihr jede Sicht nahmen. Die rundumverglaste Kanzel versank im Dornröschenschlaf. Bis das Festival of Lights sie Mitte Oktober wieder zum Leben erweckte. Wie eine späte Rache an all denjenigen, die in den letzten Jahrzehnten rechts oder links vorbeirauschten, ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen, mutet es da an, dass die Kanzel nun jeden Abend ausgerechnet in jener Farbe zu strahlen beginnt, die als Hassfarbe jedes Autofahrers gilt: leuchtendes Signal-Rot.