Beiträge

Plausch mit Wirtschaftsfokus

Feierabendschwätzchen am Rande des Moabiter Ottoparks

Biotopschutz

Wie eine Zeitkapsel aus den frühen 1990ern: eine wilde Mixtur aus angehäuftem Sperrmüll, irren Kunstinstallationen, zügellosen Fahrradherden, wucherndem Grünzeug, bunt beklebten Klingelschildern und politschen Parolen, eingerahmt von graubraunen Fassaden mit bröckelndem Putz; hinter deren alten und weniger alten Fenstern sich über Kohleöfen beheizte Wohnungen mit dem Klo auf der halben Treppe finden. Ein solcher Wohn- und Lebensraum – gleichermaßen geprägt von Verfall, sozialem Miteinander, Improvisation und Kreativität – ist heute rar in der Stadt. Das Gebäudeensemble „Kastanienallee Nr. 12“ soll jetzt verkauft werden, die heutigen Bewohner machen schon mobil gegen damit wohl einhergehende Veränderungen und möglicherweise drohende Verdrängung.

Fossil

Relikte des Schöneberger „Maison de Santé“: Hof mit noch vorhandenen Wirtschaftsgebäuden der einstigen, 1862 gegründeten Kur- und Irrenanstalt im Straßendreieck zwischen Hauptstraße und Belziger Straße.

Antike Avancen

Apollon stalkt Daphne: griechisches Drame ohne Happy End neben der Hochbahn in Kreuzberg. Mit dem riesigen Mural verwandelten Francisco Bosoletti und Young Jarus zumindest die Südseite des anonsten eher deprimierenden Wohnsilos an der Gitschiner Straße in einen Hingucker.

Offenbarungseid

Architektonische, soziale und kulinarische Bankrotterklärung am U-Bahnhof Prinzenstraße.

Bröckelnde Gewissheit

Nicht ist für die Ewigkeit! Trotz hartem Kern, hoher Wachsamkeit und optimistischem Blick in die Welt muss das einstige AOK-Gebäude in der Pallasstraße einem Neubauprojekt weichen. Vis-à-vis dem Winterfeldplatz entstehen nun Eigentumswohnungen im oberen Preissegment.

Syrischer Süßkram

Konditorei mit orientalischen Leckereien in der Sonnenallee.

Untergrund-Brutalismus

U-Bahnhof Schlossstraße – eine Architektur-Ikone unter der Erde: Wie hier beim Aufgang von der untersten Ebene in die Verteilerhalle sind die großen, völlig unbehandelten Betonflächen, an denen die Fugen der Schalungstafeln und -hölzer noch gut zu erkennen sind, gut sichtbar. Die französische Bezeichnung für Sichtbeton – „Béton Brut“ – gab dieser Architektur ihren Namen: Brutalismus.

Abgang

Wer sich im U-Bahnhof Schlossstraße in Steglitz auf dem Weg hinab zur U9 (Richtung Norden) macht, muss ein wahrhaft finsteres Ambiente queren.

Das Idol

Im Skaterpark unter der Autobahnbrücke in Wilmersdorf fährt ein Virtuose für Aerials und Lip Tricks unter aufmerksamer Beobachtung.

Leinenzwang

Wenn man trotz herzerweichendem Dackelblick an die Kandare genommen wird. Erlebt im Nollendorfkiez.

Grüßaugust

Wirklich jeder, der aus den Eingeweiden Berlins emporsteigt, wird vor dem Austritt in die Heinrich-Heine-Straße (Mitte) von diesem Herrn ohne Maske stilvoll und herzlich empfangen.

Linien-Verkehr

Zweiradkarawanen während der morgendlichen „rush hour“ in der Linienstraße in Mitte.

Der Roller

Feuchte Baustelle in einem Hinterhof der Potsdamer Straße in Schöneberg mit einem motorisierten Zweirad in exponierter Stellung.

Luftsprung

Luftsprung

Salto unterm Fernsehturm: Studenten der Artistenschule aus dem kanadischen Montreal fliegen in gleißendem Schweinwerfer-, Pardon, Sonnenlicht über den Asphalt des Alexanderplatzes. Die Akrobaten zeigen ihre Höhenflüge im Rahmen des Straßenkunstfestivals „Berlin Lacht“.