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Die Sarah mit dem Kreuzberg-Banner

Die Sarah mit dem Kreuzberg-Banner

Das blonde Mädchen, das vor den gesprühten Resten des antifaschistischen Schutzwalls die (in)offizielle Flagge von SO36 schwenkt, ist mindestens genauso einen Blick wert wie die schwarz-rot-goldene Trikolore mit Stern und Halbmond selbst. Entdeckt in der Skalitzer Straße.

Wenn der Schnee grau wird am Schlesischen Tor …

… fangen die kunterbunt kolorierten Fassaden mancher Häuser erst richtig an zu leuchten.

In einem Land vor unserer Zeit …

… gab es noch eine Währung ohne Rettungsschirm und man holte sich Elektrogeräte nicht nur per Super-Mega-Brüller-Kredit im interstellaren Blödmarkt. Man hielt noch D-Mark in der Hand und ging zum Händler nebenan. Von unersättlichen Jägern unerbittlich verfolgt sind beide mittlerweile (fast) ausgestorben. Wie ein seltenes Fossil mutet daher diese Gebäudefront in der Skalitzer Straße an und weckt noch einmal Erinnerungen an jenes Land vor unserer Zeit.

Verwüstetes Partymekka

Einst als Festsaal für opulente türkische Hochzeitsfeiern gestartet, entwickelte sich der „Festsaal Kreuzberg“ zur vielseitigen Bühne und zum (vor allem auch bei bestimmen Berlin-Besuchern) angesagten Club, in dem Kiezkünstler und Non-Main-Stream-Bands aus aller Welt auftraten. Im Sommer 2013 brannte das Gebäude in der Skalitzer Straße mitsamt Innenleben völlig aus. Über Crowdfunding sammelten die Betreiber die Mittel, um dieser Kreuzberger Institution wieder neues Leben einzuhauchen. Mal sehen, ob es klappt. Noch jedenfalls stapeln sich hinter dem prägnanten Eingangstor nur die Reste des zerstörten Interieurs.