Alles neu macht der Mai
Alles blüht und frisches Grün überall: die Lindauer Straße in Schöneberg ganz im Zeichen des Frühlings
Alles blüht und frisches Grün überall: die Lindauer Straße in Schöneberg ganz im Zeichen des Frühlings
Sonntägliches Flanieren und Plauschen bei wohliger Frühlingssonne auf dem Dahlemer Kaiser-Wilhelm-Platz.
Sonnenstrahlen spenden wohlige Wärme. Sie sind außerdem die wichtigste Quelle für Vitamin D, das mieser Stimmung vorbeugt. Ein lauschiges Plätzchen an der Sonne mit bester Aussicht auf den Reichstag dürfte selbst einen Berliner Griesgram gute Laune tanken lassen.
Raus aus der U-Bahn, Treppe runter, Glastunnel entlang, Treppe runter, noch eine Treppe runter, rein in die U-Bahn (oder entgegengesetzte Richtung): U-Bahnhof Möckernbrücke heißt für mich Umsteigen zwischen U1 / U3 und U7 (oder umgekehrt), und das so schnell wie möglich. Für alles andere drumherum: kein Blick. Bis gestern. Da stand dieses Fenster oben am Bahnsteig offen. Auch wenn die fiependen Gleise meine Bahn schon ankündigen, ein kurzer Blick muss drin sein. Ein Auge bleibt dabei natürlich auf den einfahrenden Zug gerichtet. Das andere aber erhascht für einen kurzen Moment die ruhige goldene Spätnachmittagsstimmung da draußen am Landwehrkanal, die da so ganz im Widerspruch zu rollenden Treppen, quietschenden Zügen und hetzender Eile ist.
In Spandaus gläsernen Kathedrale der rollierenden Verzögerungen harren Gestalten unvorhersehbar ungleiche Minuten ihrer Bahnen, die da kommen oder nicht kommen mögen.
Hinein ins Sonnenlicht! Frühlingsextase im Tempelhofer Natur-Park Südgelände.
Sich wohlig räkeln in wärmenden Sonnenstrahlen umgeben von historischer Kulisse und direkt unter den zarten Knospen austreibender Linden – gibt es inmitten der Stadt einen perfekteren Ort als den Lustgarten, um den beginnenden Frühling zu genießen?
In einem winzigen Hof reckt sich ein dünner Baum mit aller Kraft dem lebensspendenden Licht entgegen. Auch die Menschen wollen möglichst hoch hinaus, um wenigsten ein paar wohlige Strahlen abzubekommen. Fotografiert in der Gleimstraße in Prenzlauer Berg, in einem einst so berüchtigten und heute so beliebten Hinterteil eines jener Berliner Gründerzeitkomplexe des Stadtteils.
Nahezu perfekt aufeinander abgestimmt durchschreitet dieses Paar in synchroner Harmonie die heute so sonnendurchfluteten Arkaden der Oberbaumbrücke zwischen Kreuzberg und Friedrichshain.
Lautete nicht das erste Gebot jener Republik, in der der Ochse den Esel nie aufhielt oder so ähnlich: Du darfst keine anderen Götter haben außer Stalin, Marx und Erich. Und wenn doch, dann nur so heimlich, dass selbst die HMs und IMs, die ihre Nase gern überall reinsteckten, den Braten nicht rochen. Und dann das! Als sie endlich aufging, die Sonne, über dem ersten Arbeiter- und Bauern-Staat auf deutschem Boden, da stand der Sozialismus, der lieber überholte als einzuholen, ganz unter dem Zeichen des Kreuzes. Nur der teuflische Klassenfeind wusste wohl warum!
Denn von wo aus man auch blickte auf den hoch aufragenden Telespargel, dem neuen Wahrzeichen der Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik, stets überstrahlte von ganz weit oben das himmlische Symbol der Christen die Heerscharen der irdischen Hämmer und Sicheln. Sie muss Honecker, Mielke und Konsorten getroffen haben wie ein Blitz aus heiterem Himmel, diese gleißende Rache Gottes.
Der Berliner Fernsehturm in der aufgehenden Märzsonne – über die (noch real existierenden, aber von kapitalistischen Bausündern bedrohten) Segmente des Antifaschistischen Schutzwalls an der East-Side-Gallery hinweg fotografiert.