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Antidepressivum

Sonnenstrahlen spenden wohlige Wärme. Sie sind außerdem die wichtigste Quelle für Vitamin D, das mieser Stimmung vorbeugt. Ein lauschiges Plätzchen an der Sonne mit bester Aussicht auf den Reichstag dürfte selbst einen Berliner Griesgram gute Laune tanken lassen.

Potentielle Stammkneipe No. 4

Tiergarten-Quelle in Berlin

Ein Dreivierteljahrhundert schon sprudelt der Gerstensaft unter dem S-Bahnbogen in der Bachstraße, mindestens. Die Quelle direkt am Bahnhof Tiergarten ist eine Institution im Hansaviertel.

Es ist einfach ein uriges und bierseeliges Nest, in dem sich früher auch schon mal ein paar Bordsteinschwalben vom 17. Juni aufwärmten. Die verirren sich heue nicht mehr dorthin. Manch Fremder aber fliegt von weit her ein, um sich hier ein kühles Blondes zu gönnen. Die Stammgäste stammen allerdings meist aus der Nachbarschaft. Soll es auch sein.

Das wichtigste aber: es wird nicht nur Schultheiss ausgeschenkt, sondern auch wirklich schmackhafte Biere. Das beste sind die saisonalen Brauspezialitäten, aktuell ist es Lemkes „Märzen“. Zu essen gibt es auch was. Warm und deutsch, Berliner Gutbürger-Cuisine halt. Auf jeden Fall lässt sich damit eine solide Grundlage für den Gestensaft schaffen.

Steigen die Temperaturen, kann man sich gleich an mehreren Quellen laben: z.B. auf der Sonnenbank direkt vor der Schänke oder im Biergarten auf der Straßenseite gegenüber. Wird es kühler, geht es dann rein in die Gewölbe, die jedes Mal erzittern, wenn ein Zug darüber rollt. Die Quelle hat halt Charakter, das gefällt mir. Der Sommer kann kommen.

Sonnenbank

Geradezu versessen scheinen die Menschen scheinen darauf zu sein, ihre blasse Winterhaut dem UV-Strahlen-ABC auszusetzen. Das Solarium im Tiergarten vermeldete an diesem Wochenende jedenfalls jede Bank als „belegt“.