Eine Geschichte, die nicht mehr (weiter-)geschrieben wird!
Plastisches Stillleben in der Florastraße in Pankow
Plastisches Stillleben in der Florastraße in Pankow
Immer schneller, immer höher, immer weiter. Pausenlose Bewegung, grenzenlose Mobilität, steigende Geschwindigkeit, unstillbarer Hunger nach dem neuesten technischem Gimmick. Dominierende Faktoren des sogenannten modernen Lebens. Im Deutschen Technikmuseum (DTMB) bin ich auf die Anfänge dieser immer dynamischeren Entwicklung gestoßen. Dort habe ich mich entführen lassen in jene Epochen, als eiserne Züge erst die Zeit in strenge Formen pressten und sie dann auch noch zum Fliegen brachten.
Im DTMB habe ich einige Fotos aufgenommen von einst mächtigen Maschinen und starken Motoren. Stillleben von bewegten Teilen, die erstarrt sind unter der Welle des Fortschritts. Ich werde einige der dabei entstandenen Bilder nun in lockerer Folge hier einstellen. Den Anfang macht diese herrliche Skulptur: Antoinette – ein Flugzeugmotor aus dem Jahre 1909 (im Vordergrund ein Propellerblatt). Eine wegweisende Konstruktion und doch so unzuverlässig und erfolglos, dass selbst das Ausstellungsstück von einem Flugzeugabsturz stammt.
Entweder ist es die Coffein-Dröhnung aus der Cola-Büchse oder die geballte Kraft des 75 PS starken 1100-Kubik-Zweitakters, die diesen Strauß so richtig sprießen läßt. Die Honda-GL1100-Maschine ist schon ein echter Klassiker, mit diesem bunten Blumenarrangement allerdings bildet das Motorrad ein im wahrsten Sinne des Wortes merkwürdiges Gespann. Das coole Stillleben habe ich auf dem Kudamm gesehen.
Was soll das denn? Irgendwelche merkwürdigen Gestalten haben zwar wie man sieht heute im Tiergarten ein paar Flaschen geleeert, aber als echte Herrentag-Party geht so eine Schaumwein-Orgie niemals durch! Denn welcher echte Mann trinkt schon freiwillig Prosecco? Das hier ist eindeutig ein Herrentag-Fake – und nicht einmal ein besonders guter!
Dieses Bild dagegen ist eine harmonische Komposition mit den Utensilien einer wahren Herrentagsparty: Bierflaschen aller möglichen Marken, ein bißchen Trockenbrot zur Ergänzung der Flüssignahrung und natürlich das Schwert, um die Blutsbrüderschaft zu besiegeln. 100%ig ein Herrentag-Original – noch dazu stilistisch besonders gelungen wie ich finde.