Vorfeld-Vehikel
Opel statt Airbus: die erdverbundenen Gefährte, die da das Vorfeld des stillgelegten Flughafens Tegel zwischen Luftfrachtgebäude und Terminal bevölkern, haben zuvor Besucher des gestrigen „Berlin Freedom Dinners“ nach TXL kutschiert.
Opel statt Airbus: die erdverbundenen Gefährte, die da das Vorfeld des stillgelegten Flughafens Tegel zwischen Luftfrachtgebäude und Terminal bevölkern, haben zuvor Besucher des gestrigen „Berlin Freedom Dinners“ nach TXL kutschiert.
Einmalige Atmosphäre beim „Berlin Freedom Dinner“ auf der Runway des stillgelegten Flughafens Tegel vor der Silhouette von Tower und Terminal
Wehmütiger Rundgang durch das wenige Tage vor der endgültigen Einstellung des Flugbetriebs bereits fast menschenleere Sechseck des Terminals A im Flughafens Tegel.
Früher Nachmittag, kurz vor drei. Ich betrete diesen Tegeler Kartentempel. Aus einem übersichtlich dimensionierten Aquarium starrt mich eine Handvoll knallbunter Fischlein an. Ihre Mäuler öffnen und schließen sich im nichtssagenden Rhythmus. Baumelnde Lampen werfen ein seltsam beschirmtes Licht. Es gibt Bier. Schultheiss. Sonst ist nichts und niemand zu sehen, der, die, das mich reizen könnte. Schade! Vielleicht zu einer anderen Zeit!
Frühlingserwachen mal ordentlich eingetopft oder in Reih und Glied: Sprossen und Triebe grünen in diesem Vorgarten eines Mietshauses in der Schieperstraße (Berlin-Tegel) gen Himmel.
Maximaler Ertrag bei geringem Einsatz: Betriebswirtschaftlich optimal hat der Wirt dieser Kneipe in Tegel seine Werbekampagne gestaltet. Denn einen Hertha-Schluck muss er ja nicht wirklich häufig spendieren, zu selten gewinnt die alte Dame tatsächlich einmal ein Spiel. Dennoch strömen die Hertha-Anhänger bei jedem Spiel in Scharen in den Laden.
Eigentlich hätten die Hansa-Stuben solche Reklame überhaupt nicht nötig, wird hier doch im Gegensatz zu den umliegenden Schänken echtes Dortmunder Bräu gezapft. Als ich heute vorbeikam, machte ich allerdings auf der Schwelle kehrt: der Gastraum war wieder gerammelt voll von Fanatikern in blau-weiß-gestreiftem Outfit. Der Berliner Club spielte gerade in Dortmund auf verlorenem Posten. Das köstliche DAB wollte ich mir da nicht durch die triste Stimmung der Herthaner verderben lassen.
Alle Nase lang wird man auf Flughäfen von einer quäkenden Frauenstimme genervt aufgefordert, bloß nicht das eigene Gepäck aus den Augen zu lassen. Umso erstaunter war ich daher, als ich auf dem Vorfeld in Tegel ganze Wagenladungen mit Koffern und Taschen entdecken konnte, die man offensichtlich einfach abgeschoben und dann vergessen hatte.
Diese fünf Städte in Asien und Nordamerika sind die Ziele der längsten Direktflüge, die vom Airport Tegel starten. Aber nicht mehr lange, dann ist dieser Wegweiser in der Ankunftshalle des Terminalgebäudes obsolet geworden. Denn in weniger als einem Monat schließt der nach dem heimischen Flugpionier Otto Lilienthal benannte Flughafen für immer seine Pforten. An seine Stelle tritt jener neue „Großflughafen“ am anderen Ende der Stadt, der wegen der heute leider üblichen Selbstbeweihräucherung der politischen Kaste keinen luftfahrtbezogenen Namen mehr trägt.
Wer dieser Tage seinen fahrbahren Untersatz für eine Weile im sechseckigen Inneren des Flughafen Tegels deponieren will, kann bereits direkt vor dem neuen Terminal des neuen Hauptstadtflughafens Berlin-Brandenburg-International parken. Halt, das stimmt nicht ganz, das Provinzielle (Brandenburg nämlich) wurde ja gerade von Politikschranzen und Flughafengesellschaft-Wichtigtuern aus dem Namen entfernt. Der Drei-Letter-Code für den Airport lautet jetzt nur noch "hauptstadtgerecht" BER. Ein bißchen vom weltstädtischem Glanz und globalem Möchtegern des neuen Flughafens dürfen Brandenburger und Berliner dafür schon jetzt spüren – wenn sie in Tegel ihre Autos vor diesem riesigen Plakat abstellen.